Wer bin ich – und wenn ja, wieviele? 

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  • Beitrag veröffentlicht:27. Oktober 2018

Rheinische Frohnatur mit Tiefgang. Meister der Motivation. Mal ernst, mal nahe des Wahnsinns… Aber meist einfach nur normal. Ich koche mit Wasser, stoße mir die Zehen an offenen Türen (autsch) und liebe den Duft von frischer Bettwäsche – so würde ich mich wohl beschreiben, wenn ich müsste.

Tanja Rongen alias Eifel-Fotogräfin

Günther Happekotte, ein Neusser Bildhauer und “Revoluzzer” der 50er Jahre, war in der Jugend einige Jahre mein Kunstlehrer; male mit einem Bleistift einen Apfel oder eine Birne. Es sah immer so einfach aus, wenn dieser grauhaarige, bärtige Mann mit seinem Bleistift schnell schnell übers Blatt huschte. Die Konturen zauberte. Genau wusste, wo die Schatten zu sein hatten. Und bei mir? Aus meinen Bildern war auch immer eindeutig etwas zu erkennen – dass Malerei nicht mein Ding ist.

Das eine Auge schaut weit geöffnet durch den Sucher, das andere, das geschlossene, blickt in die eigene Seele. (Henri Cartier-Bresson)

Vor fast 20 Jahren habe ich dann die Fotografie für mich entdeckt.

Fotografie ist für mich eine Form der Meditation. Ein Stück weit Therapie. Sie bietet mir immer wieder die Möglichkeit mich zurückzuziehen, neue Energie zu tanken.

Meine Bilder entstehen aus einem Impuls heraus. Ich lasse mich inspirieren von den Gegebenheiten der Natur.  Oftmals sind es Bruchteile von Sekunden die mich dazu veranlassen, den Rückwärtsgang einzulegen, um gerade diese einzigartige Stimmung einzufangen – oder aber auch einfach nur in dem Augenblick zu verweilen.

Mit einem „Sackerl“ schöner Kindheitserinnerungen und einem inneren Drang nach mehr „Luft zum Atmen“ habe ich im Jahr 2015 meinem Geburtsort den Rücken gekehrt, um mein neues Zuhause am Rursee zu finden. Der Leidenschaft zur Fotografie mehr Raum im Leben geben zu können war ein Ziel meines Umzugs – der Hektik und dem Lärm der Großstadt zu entfliehen ein anderes.

Beides ist mir gelungen.

Tanja Rongen, 2018